Mittwoch, 11. März 2015

„Pizza und Wein“ oder „wie ein Lieferant den Pfakusophen Diskretion lehrte“

Wie es sich in Pfakusophia einst betrug: Des Nachts unter der Woche wurde eine bestellte Pizza geliefert. Inklusive Lieferant. Beide blieben, obwohl nur eine Pizza gefordert war. Es mag vielleicht nett gemeint sein, frei nach „Heute mit Gratis Überraschung“, allerdings beinhalten Überraschungen meist ein gewisses Restrisiko, wie sie vom Überraschten aufgenommen werden.
Zurück zum Szenario. Dank der Präsenz eines aufstrebenden Architekten wirkte der Pizzalieferant doch schnell eingeschüchtert und konnte nach kurzer Überzeugungsarbeit schließlich die Abwesenheit jeglicher Genialität hinter diesem Vorhaben einsehen, und so überzeugt werden das pfakusophische Anwesen zu verlassen. Nicht aber ohne zu bemerken, dass er nun ja wisse wo sich die Basis befände und von nun an gerne die Anwesenheit der Bürger kontrollieren werde.
Pizza und Vorfall wurden verdaut und der Fall war erledigt.

Scheinbar. Es soll jedoch auch schon vorgekommen sein, dass sich das Gegessene ein zweites mal bemerkbar macht...

Und so befand sich am darauf folgenden Tage an der pfakusophischen Pforte eine Flasche Wein neben Schokolade und Gummibärchen. Sie schrien aufgebracht: „Das Spiel ist noch nicht vorbei!!!“
Es ist schön zu wissen, das Menschen, die einen besuchen wollen, wissen wo man haust und so auch ohne große Umstände jeder Zeit vorbei kommen können. Weniger schön jedoch, wenn jene es wissen, die im Auftrag eines Unternehmens vertraulich die Adresse erhalten und trotz Absage auf einer nächtlichen Einquartierung beharren.

wer kann dazu schon nein sagen?
So kalt kann nur das Herz eines Pfakusophens sein.
Dennoch gab es von pfakusophischer Seite zu jenem Zeitpunkt wenig Handlungsspielraum im Fall Pizzabote. So beschloss man salopp sich entweder auf ein schlechtes Gedächtnis oder geringe Geduld des werten Herren zu verlassen.

Doch jener war hartnäckig. 
Dennoch sei an dieser Stelle zu seiner Verteidigung gesagt, dass missverständliche Signale bei ihm eingegangen sein könnten. Denn das Ettiket des Weines beschrieb nicht nur die Qualität des Weines, sondern darüberhinaus auch eine Möglichkeit den Schenker desselbigen zu kontaktieren. 
Trinkt man diesen Wein nun in geselliger Runde, kann es passieren, dass die Neugierde einer eine angeheiterten Seelen durch die mysteriöse Nummer auf dem Wein geweckt wird und er dieser auf den Grund geht.
Nachdem der Pizzabote also einen Mysteriösen Anruf (allerdings eines ihm gänzlich fremden Mannes) erhalten hatte, musste er gedacht haben es bestünde noch Hoffnung.

Und so Schritt der Gute zur dritten Maßnahme.
Denn auch der folgende Tag sollte nicht ohne seinen Einfluss verstreichen. 
Bestärkt durch den Anruf –auch wenn er inhaltslos war, so hatte er doch wohl eine ganz eindeutige Nachricht... je nach Betrachtungsstandort– machte er sich auf nach Pfakusophia.
Er durchschritt die graue Wüste, überquerte den reisenden Strom, fand das geheime Tor, erklomm die Stufen zur Basis und läutete an der Pforte, wo er von einer fremden, nur leicht bekleideten Frau empfangen werden sollte.
Die ihn sogleich bestimmt darauf hinwies, dass er hier offenbar falsch sei. Was der Mann zunächst nicht glauben wollte, doch da allerdings auch andere Männer anwesend waren –und er offenbar Männer ernster als Frauen nahm, was ihn um ein weiteres mal für pfakusophisches Staatsgebiet disqualifizierte– gab er geschlagen zu verstehen, dass es nicht wieder vorkommen solle.
Und er hielt Wort.


Seit jenen Ereignissen pflegen wir höchste Diskretion gegenüber Geschäftspartnern. So werden unsere Pizzalieferanten nur noch an einer dämmerigen Straßenecke getroffen. Im flackernden Laternenschein wird Ware gegen Bares getauscht und Name sowie Wohnsitz der Beteiligten bleibt auf ewig im Geheimen. Lediglich der Pizzabelag lässt auf die Identität der Kunden schließen, diese Lücke zu schließen, wird die nächste große Aufgabe sein.

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