Ihre hoch wohl geborene Majestät, König von Wombata,
Eure Durchlaucht, wie ward mir als ich das Ihrige,
glorreiche Land zum ersten male meines erst gar so kurzen Lebens beschreiten
durfte. Die Bürger so voll Glückseeligkeit, das Getier am Wegerand so stolz und
stark, die Bäche aus dem Bergen führten Wein in strömen, das Glück florierte.
Ein Wahrer Ort der Vollkommenheit so schien es mir.
Doch dies Bild, so musste ich mit Schrecken viel zu früh erkennen
ward lediglich blendender Schein. Überquere ich mit diesem Wissen zum heutigen
Tage die wombatanische Grenze so bieten sich mir gänzlich andere Zustände dar.
Ja ich wage gar so drastisch zu sein und verlauten zu lassen; dies Könichreich
ist nicht mehr das was es einst ward.
Lasst mich ausführen wie ich auf gar zu tragische Weise zu
diesem Schluss kommen musste:
Ein Wombataner war seit jeher stolz auf sein Land und sein
König könnte man meinen. Jedoch bei präziseren Beobachtungen fällt ein gänzlich
gegensätzlicher Eindruck ins Aug.
Dies Land hat ein Identitäsproblem. Sieben von Zehn
Wombatanern konnten mir auf meinen Reisen durch die wombatanischen Wäldern
nicht nennen, was für eine Regierungsform, wer ihr großer König oder gar was
die aktuelle Währung im Lande ist.
Was zunächst erschütternd und unerklärlich scheint ist bei
genauerer Betrachtung die logische Folge aus einer Reihe fehlerhaften
Verkettungen.
Die Essenz dieses Missstandes liegt in meinen Augen darin,
dass Ihre Durchlaucht, hochwohlgeborener König von Wombata, nur allzu
schemenhaft und transparent in Erscheinung tritt, was heißen soll: kaum einer
weiß wer Ihre Durchlaucht ist!
Ihre Durchlaucht ist für das Volk in unerreichbaren Sphären
wandelnd, unsichtbar.
Das Volk fühlt sich folglich vernachlässigt geführt. Kein
mir bekannter Reisender der im wunderschönen Wombata Fuß setzen durfte, kennt
auch nur das Antlitz des Königs, noch nicht einmal auf dem Womb ist er abgebildet,
ein unsichtbarer König kann so auf allzu tragische Weise auch kein
Identitätsgefühl zu diesem Land schaffen.
Doch wen das Volk kennt sind die Präsidenten. Einen
Präsidenten trifft man zu jeglicher Zeit an jedem Ort um das Wombatanische
Herrschaftsgebiet an.
Denn sie erheben Anspruch. Anspruch auf die Wombatanische
Herrschaft, mein König. Das Präsidentenpack regiert hinter Ihrer Durchlaucht
das Land, besetzt Ämter ohne Rücksprache, agiert korrupt hinter dem royalen
Rücken. Eilsendungen an den ehrenwerten König von Wombata werden hinterlistig abgefangen,
es erschiene mir ein Wunder erreiche dieser Brief ihre Hoheit und wird nicht indes
von seiner treulosen Präsidentschaft aufs Gemeinste unterschlagen.
Die Monarchie -durch diese bitteren Zustände geprügelt-
trägt beträchtlichen Schaden davon.
Offiziell als Monarchie niedergeschrieben, jedoch von der
Präsidentschaft diktatorisch für sich beansprucht, im Volk der Ruf nach
Anarchie, eine klare Führung des Landes unter den währenden Zuständen scheint
nur allzu unmöglich. Es muss gehandelt werden.
Im monarchistischen System wird der Titel des Herrschers
seit jeher von Generation an Generation weiter gegeben- Nicht in wenigen Fällen
der Historie zeigte sich, dass dadurch nicht zwangsläufig die Fähigsten zum
Zuge kamen. Die momentanen Umstände im Könichreich lassen vermuten, so verzeiht
mir für diese Worte, doch sie brennen mir aufgrund ihrer Offensichtlichkeit so
unerträglich im Herzen, dass dies womöglich aktuell der Fall sein könnte. Ich
muss verlauten lassen: welcher König lässt sein Land derart im Stich?
Das wunderschöne, gelobte Wombata ist außer Kontrolle
geraten. Das Volk wird unruhig, fühlt sich führungslos, jegliche Versuche zur
Verbesserung der Lage auf politisch korrektem Wege wurden abgelehnt. Vorschläge
werden willkürlich von der Präsidentschaft ausgeschlagen, der Fortschritt wird
verneint, intelligente Systemlösungen, die Infrastrukturelleprobleme lösen
könnten, werden aus reinem Prinzip und zur Machtausübung abgelehnt, man hört
sich das Volk nicht mehr an.
Die Führung des Landes ist dem Volk intransparent und längst
nicht mehr glaubwürdig. Willkürlich wird über die Bürger verfügt, das Land ist
in modernden Stillstand geraten.
Es gibt schon seit gar allzu langer Zeit keine politischen Neuerungen
als Reaktion auf den um sich greifenden Kraken des Elends, das Volk bleibt
uninformiert, bestehende Gesetze greifen nicht mehr, da sie, falls sie je
öffentlich verkündet wurden, längst wieder in Vergessenheit gerieten.
Um über dies tragische Lage wieder Herr des Geschehens
werden zu können. muss das Vertrauen des Volks zurück gewonnen werden, der
Bürger möchte informiert werden.
Doch momentan lässt jegliche Öffentlichkeitsarbeit enorm zu
wünschen übrig: Die Wombataner warten gequält seit Monaten auf die verkündete Überarbeitung
der wombatanischen Flagge. Die wöchentliche Auflistung der humoristischen Grenzgänger
gehört der Vergangenheit ein – mir Zweifelt daran ob Verstöße gegen den
wombatanischen Humor nicht schon längst ungeahndet von dannen ziehen, Angesichts
der aktuellen Lage wäre eine hier agierende Exekutive nur allzu sarkastisch.
Die Gesamte Präsenz Wombatas schwächelt stark, als Reich
wegen mangelndem Engagement und Inaktivität nicht einmal mehr auf NationStates*
aufgeführt, wurde man sinnbildlich für die gesamte innenpolitische Lage aus dem
dortigen Register gelöscht.
Anlässlich dieser und mir unzählbaren weiteren aktuellen
Vorkommnissen werden die Stimmen aus dem Volk immer lauter. Die Stimmen der Anhänger
Wombatas, die ihr Land nicht untergehen sehen wollen und können, nicht mehr
lange und Ignoranz ihrer Laute ist eine nicht mehr menschenmögliche Handlung.
Selbst Bevölkerungsgruppen die nur allzu lange mundtot
gemacht wurden, werden nun laut. Ihr Ruf hallt an den Bergketten Wombatas schon
bald unüberhörbar auf das offene Land nieder.
Der Ruf nach Rechten für das weibliche Geschlecht.
Die Unterdrückung der Frauen in Wombata muss aufhören. In
den raren öffentlichen Verkündungen als Staatsmitglieder ausgegrenzt und als
Faninnen abgetan, sind die Frauen nur allzu verständlich in Rage und machen sich
gegen die männliche Vorherrschaft stark.
Die Zustände sind ein Ding der Unmöglichkeit, da Frauen
essentiell für den Fortbestand eines Landes und jeglichen gesellschaftlichen
Systems sind.
Daher, ihre Durchlaucht, schenkt diesen kämpfenden Frauen Gehör
oder sie werden sich selbst Recht verschaffen. Wieso, so ist mir unerklärlich,
gibt es nicht eine Illustration einer Pianistin. Unterschwellig verhöhnend wird
nur das Männliche Geschlecht als Symbol der Kunst dargestellt, die Omnipräsenz
des höher gestellten Männerbildes ist erschreckend und diskriminierend. Die
Frage nach Emanzipation gehört thematisiert sowie Argumentationen von Frauen
ernst genommen werden müssen.
Denn es herrschen antike Zustände: so ist keine mir bekannte
Frau im Besitz auch nur eines einzigen Womb, was anhand der anhaltenden
Inflation Wombatas nun tatsächlich nicht großer Kaufkraft entspricht, es hat gar
den Anschein als habe die Frau in diesem Lande noch nicht einmal
Verfügungsrecht über Geld.
Mein König, versteht dies als Warnung um euret Willen,
werden die Forderungen ignoriert werden sich die Frauen zu Amazonen erheben bis
Wombata dem gefallenen Troja gleicht.
Ihre Durchlaucht, so erhört meine Klagelieder, das Land
bedarft Ihrer Hoheit und greifenden Maßnahmen.
So wage ich es an erster Stelle Rechte den Frauen Wombatas
einzufordern. Darüber hinaus herrscht ein enormer Bedarf nach einem, sich um
sein Volk kümmernden und repräsentativen Königs. Die Inflation muss eindämmt
werden, der Handel mit Zigaretten wieder durch Womb ersetzt oder kontrolliert
werden, zurzeit gibt es noch nicht einmal eine offiziell bekannten Kurs unter
beiden „Währungen“.
Es Bedarf wieder eines allen repräsentativen Hauptsitzes,
der sich auch als ein solcher augenscheinlich erkennbar gibt. Doch aktuell
scheint dies nicht die Lage zu sein. Die Abwesenheit sämtlicher wombatanischer
Flaggen prägt vielmehr das Bild als schäme man sich für seine
Staatsangehörigkeit, welche jedoch eigentlich alles andere als ein Schamgefühl
hervorrufen sollte.
Es besteht die dringliche Notwendigkeit, dass sich Ihre
Durchlaucht, der König höchst selbst zeigt und sein Land aus der Dunkelheit
dieser Zeit führt, es ist Zeit zu zeigen, dass ein wahrer König sein Land in Zeiten
der Krise nicht im Stich lässt und es an korrupte Untermännern verliert. Ein
solcher Verlust wäre für das wombatanische Volk in keinster Weise tragbar.
Die Rebellen scharen sich bereits, die Frauen organisieren
sich, bei Nacht hört man die Wölfe sich sammeln. Der König muss aktiv werden,
oder das System wird bald fallen, das Land wird dem Zerfall verurteilt sein.
Das wunderschöne Land Wombata muss wieder zu alter Schönheit
erblühen können, das Land darf sich nicht selbst überlassen werden und im Chaos
versinken.
Die Zeit ist gekommen. Die Zeit für den Umbruch. So haltet
eine Volksversammlung ein: alle 119 Anhänger Wombatas sollen wieder in den
Genuss einer intakten Monarchie kommen. Der Fels in der Brandung muss standhaft
bleiben, das Volk bedarf seiner Notbremse im Zug, das Licht am Ende des Tunnels
darf nicht erlischen.
Das Könichreich muss sich regastinieren und in neuer Form
dem Volk präsentieren. Werte müssen wieder in Wombata beheimatet werden. Denn
wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit und dieses Schicksal darf
niemals einem solchen, in seinen Ursprüngen so voll Pracht strotzendem Könichreich
wie Wombata es ist, zuteil werden.
Der Ernst der Lage verschärft sich stetig und ich ward nicht
stark genug untätig meine Augen vor dieser Lage zu verschließen. Dies Schreiben
ist der Versuch ihrer Durchlaucht ins Bewusstsein zu rufen welch enorme
Dringlichkeit und Wichtigkeit Nähe zum Volk insbesondere in solch harten Zeiten
verkörpert.
Wombata muss wieder in seiner Gesamtheit Brüderlich zusammen
stehen, ich appelliere daran Wombata nicht dem Untergang zu weihen, dies Land
verdient gerettet zu werden.
So wage ich die Hoffnung zu formulieren dass der Herrscher,
dass ihr mein König als starker Erlöser aus dem Exil nach Wombata zurück kehrt,
um seines eigenen Willen bevor ein anderer dies Amt für sich beansprucht.
So bitte ich ergebenst, rettet unser allgeliebtes Land,
horchet dem alten wombatanischen Geist in euch.
Hoffend bei Eurer Majestät auf Gnade zu stoßen,
zeichne ich.
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